Der Begriff des „Nagelns“ bezeichnet eine eigene Art der Ledertrocknung, die einen der vielen Schritte im Gerbprozess darstellt. Diese wird auch als „Spannen“ bezeichnet.

Ziel der Ledertrocknung ist es, eine möglichst glatte und beulen- bzw. faltenfreie Oberfläche zu erhalten. Die Trocknung darf insgesamt maximal zweimal wiederholt werden.

Weitere Trocknungsmöglichkeiten in einer Gerberei sind die Hängetrocknung, die Hochfrequenztrocknung, die Pasting- oder Vakuumtrocknung.

Wie funktioniert das Nageln denn?

Damit eine möglichst glatte Oberfläche entsteht, wird die noch nasse Lederhaut sehr straff gespannt. Als Hilfsmittel dienen Nägel und auch Klammern, die die Lederränder festhalten. Das Leder wird dabei auf einer Metall-Lochplatte oder auf einem Holzrost gespannt. Nach dem Spannen des Leders kann nun das Wasser zu beiden Seiten, also von der Narben- und der Fleischseite, ausgehend verdunsten. Soll dieser Prozessschritt beschleunigt werden, so kann dass Leder in einen Trockenkanal gegeben werden. Eine zusätzliche Luftzirkulation ist eine weitere Möglichkeit eine schnellere Verdunstung des Wassers zu erreichen. Werden bei der Trocknung Temperaturen von 50 bis 60 Grad erreicht, so ist das Leder in weniger als zehn Stunden vollständig getrocknet. Für eine schnellere Trocknung entstehen allerdings höhere Energiekosten.

Im Bereich der Ledermöbel kann durch hydraulisches Nachspannen bei der Spannrahmentrocknung einerseits die Glätte, andererseits der Flächengewinn des Materials verbessert bzw. erhöht werden.