Das Blankleder bezeichnet ein meist >vegetabil gegerbtes< Rindsleder. Gerne wird es auch als Kernleder bezeichnet oder mit dem englischen Namen „Core Leather“ erwähnt.

Die Besonderheiten des Blankleders

Das Blankleder ist dicker als die meisten Lederarten und hat eine Stärke von mindestens 2,5mm. Was die Fettung dieses Leders betrifft, ist es im Vergleich zu anderen Ledern nur mäßig gefettet und liegt mit seinem Fettgehalt bei vier bis zehn Prozent. Dadurch, dass das Leder so fest und dick ist, zeichnet es sich durch eine hohe Strapazierfähigkeit und Widerstandskraft aus.

Der Gerbprozess dieses Leders, der meistens pflanzlich stattfindet, dauert zwei bis vier Monate an. Für gewöhnlich werden verschiedene Rinden, wie zum Beispiel von der Eiche, aber auch die Mimosarinde, Malettorinde und Quebracho verwendet. Gelegentlich werden auch synthetische Gerbstoffe für die Gerbung genutzt. Das Blankleder gibt es in verschiedenen farblichen Ausführungen. Es kann vollkommen ungefärbt, aber auch durchgefärbt oder leicht pigmentiert hergestellt werden. Auch eine Prägung des Leders ist möglich.

Durch die hohe Strapazierfähigkeit und Widerstandskraft handelt es sich um qualitativ sehr hochwertiges Leder, welches gerne für Pferdesättel, Taschen oder Gürtel verwendet wird und sich einer großen Beliebtheit erfreut.

Herstellung von Blankleder

Der Begriff des Blankleders wurde aller Voraussicht nach deswegen gewählt, da das Leder für gewöhnlich in den natürlichen Farben nach der Gerbung belassen wird und „blank“ bleibt.
Da das Blankleder auch als Rindsleder bezeichnet wird, wird deutlich, dass die Rohhaut von Bullen, Kühen und Kälbern, also Rindern, stammt. Nachdem die Rohhaut kurz geäschert wurde, wird es auf die richtige Stärke gespalten. Im Anschluss folgt eine vollständige >Entkalkung< und das Beizen. Nachdem alle Kalk- und Gewebereste entfernt wurden, findet eine Fass- oder Grubengerbung statt. Neben der vegetabilen und synthetischen Gerbung ist auch eine Kombination aus verschiedenen Gerbstoffen, wie zum Beispiel aus Chrom und pflanzlichem Material, möglich. Nach der Gerbung muss das Leder sehr gut gewaschen und anschließend im sogenannten Kaltschmierverfahren etwas gefettet werden. Je nach Kundenwunsch wird das Leder zugerichtet oder leicht lackiert. Dadurch, dass dieses Leder offenporig ist, kann es beliebig oft gefärbt und auch gefettet werden.

Vorteile des Blankleders

Aufgrund der Stärke sind Blankleder sehr robust, kräftig und widerstandsfähig. Einerseits sind sie dadurch zäh und steif, andererseits sind sie dennoch sehr biegsam und auch reißfest. Bei qualitativ hochwertigem Material liegen die Narben an und wird auch nach langer Zeit nicht brüchig oder rissig. Von der Griffigkeit her ist diese Lederart fest und hart, aber auch glatt und körperwarm. Dieses Leder gibt es meistens in natürlichen Brauntönen, aber auch bei Bedarf in verschiedensten Farbvarianten. Eine Durchfärbung des Materials ist somit auch möglich. Eine spezielle Form des Blankleders, das sogenannte Velvet-Blankleder, wird häufig für Damengürtel oder Handtaschen verwendet. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass die Narbenseite leicht angeschliffen wird.

Nachteile des Blankleders

Dieses Leder kann bei UV-Strahlung zum Teil sehr stark ausbleichen, was allerdings nur bedingt ein Nachteil ist, da das Leder beliebig oft nachgefärbt werden kann. Hinzu kommt, dass Blankleder bei der Herstellung aufgrund der Dicke nur schwierig zurechtzuschneiden ist. Zudem ist diese Lederart aufgrund der vielen positiven Eigenschaften und durch die meist rein vegetabile Gerbung teurer als viele andere Lederarten und auch nicht für alle Bereiche einsetzbar.