Die Tauchfärbung ist eine Möglichkeit Leder einzufärben. Sie wird auch als „Dive“, zu Deutsch „tauchen“, bezeichnet. Die Vorteile an dieser Färbungsmethode liegen unter anderem darin, dass das Leder eine intensive Färbung erhält, aber auch von dem Griff her geschmeidig bleibt.

Die Tauchfärbung ist besonders dann beliebt, wenn ein individueller Look mit intensiven Farben kombiniert werden soll. Bei dem zuvor durchgeführten Gerbprozess entsteht bereits der erste Farbton auf dem Leder und kann somit die Farben des Endproduktes nach der Tauchfärbung beeinflussen und zu verschiedenen Farbtönen in verschiedenen Ausprägungen führen.

Wie funktioniert denn die Tauchfärbung?

Für die Tauchfärbung, oder auch Fassfärbung genannt, wird Anilinleder verwendet. Diese Lederart kennzeichnet sich durch eine glatte, aber offenporige Oberfläche. Diese Lederart hat zunächst keine Pigmentschicht.

Bei der Tauchfärbung wird das Leder nun in eine wasserlösliche und farbpigmentierte Lösung eingetaucht. Alle Schichten werden dabei so durchgefärbt, dass eine vollständige Durchdringung der Farben durch alle Poren stattfindet. Die intensiven Farben entstehen dabei durch eine vollständige Durchfärbung des Leders. Dieser Färbeprozess wird beispielsweise in Bottichen oder Farbfässern durchgeführt. Es werden, je nach Größe des Behältnisses, oftmals mehrere Lederhäute in die Behältnisse gegeben.

Eine noch intensivere Färbung wird dadurch erhalten, indem die Temperaturen während des Farbbades erhöht werden. Die Farbe muss dabei auf dem Material mit anderen Stoffen fixiert werden. Wichtig ist es im Anschluss die überschüssig Farbe auszuspülen, damit im Nachgang keine Abfärbungen auftreten können. Anschließend findet die Trocknung an der frischen Luft oder in speziellen Trommeln aus Holz statt.

Bis auf wenige Lederarten, wie zum Beispiel den Chevrette und Rindbox, werden nahezu alle Lederarten vollständig durchgefärbt.

Welche Probleme können nach der Tauchfärbung entstehen?

Prinzipiell ist es möglich, dass die Tauchfärbung nicht immer zufriedenstellend abläuft. Erkennbar wird dies daran, dass der Lederquerschnitt nicht vollständig durch die Farbe durchdrungen wurde und teilweise nur die äußeren Schichten durchgefärbt wurden. Meist im mittleren Bereich sind Stellen vorhanden, die nur teilweise durchgefärbt sind und somit mehr die ursprüngliche Farbe nach dem Gerbprozess aufweisen und sich farblich von den Außenbereichen deutlich unterscheiden. Selbst wenn die Tauchfärbung an sich erfolgreich war, ist es dennoch möglich, dass eine hauchdünne und längliche Stelle unter dem Narben nicht vollständig durchgefärbt zurückbleibt. Dadurch können entstehende Kratzer auf diesem Bereich besser zu erkennen sein.