Das Leder durchläuft im Rahmen des Herstellungsprozesses viele einzelne Stationen bis zum fertigen Produkt. Nachdem die >Gerbprozesse< dafür sorgen, dass die Lederhaut nicht verdirbt und lange haltbar bleibt, benötigt das Endprodukt allerdings auch noch Schutz vor weiteren Einflüssen, wie zum Beispiel vor Nässe, UV-Strahlung oder auch Schmutz. Wichtig wird an dieser Stelle das Imprägnieren.

Was ist denn genau eine Imprägnierung?

Die Imprägnierung sorgt dafür, dass das Leder wasserundurchlässig wird bzw. auch bleibt. Das Leder wird also hydrophobiert, was aus dem griechischen übersetzt so viel wie „wassermeidend“ bedeutet. Feuchtig- und Flüssigkeiten perlen so besser von dem Material ab und ziehen nicht ein. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, wird von fachmännischer Seite aus auch von hydrophobiertem Leder gesprochen, während es sonst gängigerweise als imprägniertes Leder bezeichnet wird.
Je nach Ledertyp ist die Imprägnierung von entscheidender Bedeutung: Die Lederarten, die aufgrund ihrer offenporigen Struktur besonders anfällig für Schmutz und Feuchtigkeit sind, müssen sehr gut geschützt werden, damit Nässe und Dreck nicht in das Material einziehen können. Auch der Träger des Materials bleibt so besser vor Kälte und auch Feuchtigkeit verschont. Neben >Rauledern<, wie zum Beispiel >Nubuk-< und Veloursleder, zählt auch Anilinleder zu den besonders anfälligen Lederarten. Pigmentiertes Rindsleder hingegen ist aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit beispielsweise weniger für das Aufsaugen von Flüssigkeiten bekannt.
Bevor das Produkt zum Verkauf steht, wird es meistens bereits in der Gerberei imprägniert, muss aber im Laufe der Lebensdauer oder auch aufgrund des Grades der Empfindlichkeit erneut geschützt, also nachimprägniert, werden.

Wie imprägniere ich denn nun mein Leder selber?

Es gibt in Form von Aerosoldosen verschiedene Sprays zur Imprägnierung, die zum Beispiel in Schuhgeschäften oder Kaufhäusern zu erwerben sind. Die Nutzung dieser Sprays dient der Nachimprägnierung des Leders.

An der Stelle bleibt zu erwähnen, dass es qualitativ gute und qualitativ weniger gute Sprays gibt. Ratsam ist es auf diejenigen zu achten, die auf Lösungsmittelbasis beruhen und somit dem Leder besonders wasserabweisende Eigenschaften verleihen.

Wird das Material zum ersten Mal imprägniert, sollten mehrere Schichten nach einer Phase des Trocknens nacheinander aufgetragen werden. Selbst nach einer gelungenen Imprägnierung sollte dennoch darauf geachtet werden, dass das Leder nicht allen Witterungen ausgesetzt werden kann, da das Material nur bis zu einem gewissen Punkt durch die Imprägnierung geschützt ist. Eine vollständige Oberflächenfärbung, oder auch Pigmentierung genannt, bietet einen noch besseren Schutz des Materials. Dieser Vorgang findet allerdings bereits in der Gerberei statt und kann nicht selbstständig im Nachgang durchgeführt werden, ohne dass das Leder bleibende Schäden aufweisen würde.

Soll das Leder dauerhaft weich bleiben und die Farbe beibehalten, so muss für eine Rückfettung des Materials durch spezielle Lederpflege gesorgt werden.

Also einfach einsprühen und fertig?

Ja und nein. Letztendlich ist das Imprägnieren in der Durchführung einfach umzusetzen: Wichtig ist einerseits ein gleichmäßiges Auftragen des Sprays und andererseits dass dieser Vorgang am besten an der frischen Luft und nicht in Räumlichkeiten geschieht, da der Wirkstoff andernfalls gesundheitsschädigend für die Lunge sein kann. Nach dem Imprägnieren muss das Leder gut trocknen, denn erst dann ist der Schutz erhöht. Außerdem sollte neben der Imprägnierung auch noch die zusätzliche Lederpflege beachtet werden, denn das eine ersetzt nicht das andere.